F: |
Weshalb haben Sie sich gerade für Ihre Arbeitsschwerpunkte entschieden?
nun ja, es ist mir relativ schnell klar gewesen, dass ich in der Einzelberatung meine Stärken habe, der Vorteil aus meiner Sicht liegt darin, die Anliegen der Menschen aus unterschiedlichster Perspektive wahrnehmen und mit einem breiten Repertoire an Fragen, Tools und Handlungsmöglichkeiten herangehen zu können; diese Möglichkeiten ergeben sich durch meine breit gefächerte Ausbildung in der Pädagogik, Sozialpsychologie, Medienwissenschaft, wie auch durch meine langjährige Erfahrung in der Erwachsenenbildung. |
F: |
Was erachten Sie als Ihren bisher größten beruflichen Erfolg?
ach, da gibt es Vieles, und manchmal muss ich selbst darüber lachen, wenn ich daran denke, was ich schon alles erfolgreich gemacht habe, dass mir das überhaupt so gelungen ist; aber grundsätzlich ist mein größter Erfolg, dass ich soweit gekommen bin, wie ich eben jetzt bin, eine Summe von Erfolgen also. |
F: |
Wodurch glauben Sie, könnten die Menschen vermehrt für Ihre Dienstleistungen interessiert werden? ja, das ist so eine Sache und wenn ich ein bisschen spindisiere, dann denke ich daran, wie ein Streetworker im öffentlichen Raum mit den Menschen einfach spreche, also eine Form der niederschwelligen Arbeit, ob das jemand bezahlt, sagt dann meine Tochter, die Psychologin ist, aber sonst, meint sie, eine gute Idee, genug zu tun auf jeden Fall. |
F: |
Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen? ich habe immer mit BerufskollegInnen zusammengearbeitet, daraus sind die besten Konzepte entstanden, besonders mit Kollegen, die eine Fachdisziplin beherrschen, also zB Techniker sind, war es immer spannend, interdisziplinär zu arbeiten. Generell ergeben sich aus der Zusammenarbeit sehr individuelle und persönliche Konzepte, in die die Arbeitsschwerpunkte, inhaltlich wie methodisch eingebaut werden und jedes Mal etwas Neues und Interessantes herauskommt, was nicht bedeutet, dass es keinen Plan gibt, aber gerade das zu erkennen, wo sich etwas anderes auftut an Thema, oder im Arbeitsprozess, macht die Kunst aus und das wird dann erst für alle richtig spannend, weil die Pädagogik lebt natürlich von der Veränderungen, also vom work in Progress und durch die Zusammenarbeit wird die Arbeit noch lebendiger und vilefältiger. |
F: |
Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen? es ist für mich schon noch wichtig, zu erkennen, wenn ich etwas lerne, ich möchte noch so viel wissen und kennenlernen, auch vollkommen neue Erfahrungen warten darauf, gemacht zu werden, also.... |
F: |
Was bedeutet für Sie Glück? das Meer einmal im Jahr begrüßen zu können und für mich zu haben meine Kinder zusammen zu erleben im Garten den Abend, die allmähliche Dunkelheit, den Amselgesang und die warme Luft zu genießen das Blau des Wörthersees auch im Winter vor meinen Augen zu sehen wenn sich jemand freut, mich zu sehen und mit mir etwas Interessantes bespricht |
F: |
Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern? ich möchte gerne gesund bleiben, dorthin reisen, wo ich noch nicht war und wohin es mich zu reisen reizt, Klavier spielen und singen zu können |
F: |
Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? ein sehr gutes Buch, oder ich schreibe selber eines; genug Sonnencreme, die nicht stinkt und schmiert, einen Film mit Robert Redford, Sean Penn und Maryl Streep, und Robert de Niro. |
F: |
Was ist Ihr Lebensmotto? ich habe schon so viel in meinem Leben erreicht und muss gar nichts mehr beweisen, und dazu gefällt mir am besten das Gedicht von Erich Fried : Was es ist Es ist Unsinn sagt die Vernunft Es ist was es ist sagt die Liebe Es ist Unglück sagt die Berechnung Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst Es ist aussichtslos sagt die Einsicht Es ist was es ist sagt die Liebe Es ist lächerlich sagt der Stolz Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht Es ist unmöglich sagt die Erfahrung Es ist was es ist sagt die Liebe Quelle: Erich Fried 'Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte', Berlin 1996. |
F: |
Welche wichtige Frage haben Sie in diesem Interview vermisst? was mir wichtig ist, was ich bei den Menschen in meiner Umgebung schätze, worauf ich achte, was ich nicht toleriere und wofür ich eine Schwäche habe. |
F: |
... und wie würden Sie darauf antworten? Sie haben mich nicht gefragt! |