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News > Der Coaching-Markt 2012

"Der Coaching-Markt weltweit

Nach Ergebnissen der ICF Global Coaching Study 2012 arbeiten etwa 47.500
Personen weltweit als professionelle Coaches. Die globale Coach-Dichte ist
dabei sehr unterschiedlich: Drei von vier Coaches (76 Prozent) kommen aus
Nordamerika, Westeuropa oder Ozeanien - die Bevölkerung dieser Regionen
macht allerdings nur 11 Prozent der Weltbevölkerung aus. Fast jeder zweite
Coach der Welt kommt aus Europa (45 Prozent). Betrachtet man nur Westeuropa,
arbeitet einer von drei Coaches weltweit im westlichen Europa. Damit kann
Europa mit insgesamt etwa 21.300 Coaches die höchste Anzahl an Coaches
vorweisen. In den USA arbeiten ca. 15.800 Coaches - damit sind die
Vereinigten Staaten das Land mit den meisten Coaches weltweit. Auffällig ist
die verhältnismäßig geringe Anzahl von Coaches im nahen und fernen Osten,
Afrika und Südamerika. Hier sind zusammengenommen nur ca. 8.000 Coaches
tätig.

Der Coaching-Markt in Deutschland
Die DBVC Coaching-Marktanalyse 2011 geht davon aus, das etwa 8.000 Coaches
in Deutschland arbeiten. Damit ist Deutschland in Bezug auf die Anzahl der
tätigen Coaches weltweit die Nummer 3 nach den USA und dem Vereinigten
Königreich. In der Bundesrepublik kommt auf 10.200 Einwohner ein Coach
(Bevölkerung Dez. 2011: 81,8 Mio.).

Der deutsche Coaching-Markt ist nach wie vor von Einzelanbietern geprägt (56
Prozent). Die Aufträge externer Coaches haben sich innerhalb von 2006 bis
2010 von 17,1 auf 24,4 gesteigert. Auch die Honorare verzeichnen eine
Steigerung, aktuell beträgt der durchschnittliche Stundensatz eines Coachs
ca. 180 Euro. Der durchschnittliche Jahresumsatz eines Coachs lag 2010 bei
ca. 41.200 Euro (zum Vergleich: 2006 waren dies 28.700 Euro). Die
Unterschiede zwischen den Coaches sind allerding groß: Für die Hälfte aller
Coaches macht die Durchführung von Coachings maximal 25 Prozent des
Jahreseinkommens aus. Nicht einmal jeder vierte Coach (19 Prozent)
erwirtschaftet sein Einkommen ausschließlich mit Coaching.

Zielgruppen
Zwar wird Coaching heute auf allen hierarchischen Ebenen nachgefragt;
schwerpunktmäßig überwiegt jedoch Coaching im gehobenen (68 Prozent oft bis
sehr oft eingesetzt) und mittleren Management (74 Prozent oft bis sehr oft
eingesetzt).

Coach-Charakteristika
Nach der DBVC Coaching-Marktanalyse 2011 ist der durchschnittliche Coach in
Deutschland 49 Jahre alt, freiberuflich als Coach tätig, hat einen
Hochschulabschluss, besitzt eine 10-jährige Führungserfahrung und hat eine
48-tägige Coaching-Ausbildung absolviert, die sich über einen Zeitraum von
20 Monaten erstreckte und 6.900 Euro kostete. Bezüglich des Geschlechts von
Coaches gibt es einen lediglich leichten Überhang an weiblichen Coaches (55
Prozent). Die Mehrheit der Coaches ist in einem Berufs-/Fachverband
organisiert.

Umsatzvolumen
Weltweit wird das Umsatzvolumen der Coaching-Branche auf 1,9 Milliarden
US-Dollar geschätzt. Für den westeuropäischen Raum liegen die Schätzungen
bei 830 Mio. US-Dollar (ca. 660 Mio. Euro) (Quelle: ICF Global Coaching
Survey 2012, S. 1).
Der deutsche Beratermarkt im Allgemeinen hatte 2011 ein Volumen von 20,6
Mrd. Euro (Quelle: "Facts & Figures zum Beratermarkt 2011/2012",
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V). Selbst bei großzügiger
Schätzung der Coaching-Honorare hat die Coaching-Branche daran nur einen
sehr geringen Anteil von etwa 330 Mio. Euro (Coaching; Quelle: DBVC
Coaching-Marktanalyse 2011) bzw. 35 Mio. Euro (Coaching-Weiterbildungen;
Quelle: Coaching-Index) - dies sind 1,7 Prozent des aktuellen
Beratermarktes. Diese Zahlen zeigen, welche Zuwachsraten noch im
Coaching-Markt möglich sind.

Probleme
Entscheidend für die Wachstumsrate und den weiteren Erfolg des Coachings in
der Wirtschaft dürfte u.a. sein, ob sich die Bestrebungen, qualitative
Standards zu etablieren, im Markt weiter durchsetzen. Allerdings wird dieses
Vorhaben durch die Tatsache erschwert, dass immer noch undurchsichtige
Angebote existieren. Unternehmen mit größerem Coaching-Bedarf haben darauf
längst reagiert und eigene Coaching-Pools aufgebaut, in die nur Coaches
aufgenommen werden, die zuvor ein regelrechtes Assessment Center überstanden
haben.

Verbände
Es kann positiv vermerkt werden, dass die Zahl der relevanten deutschen
Coaching-Verbände bei näherer Betrachtung nicht so groß ist, wie es in
Veröffentlichungen oft dargestellt wird. Zwar gibt es viele Verbände (vgl.
Übersicht der Coaching-Verbände im Coaching-Lexikon), doch haben nur wenige
ein ernstzunehmendes Aufnahmeprozedere und signifikante Mitgliederzahlen
vorzuweisen.
Weiterhin gibt es noch "Marketing-Zirkel", die oftmals mit Verbänden
gleichgesetzt werden, obwohl es sich um keine eingetragenen Vereine handelt,
sondern um Initiativen, die eher Vermarktungssynergien schaffen sollen.
Zudem gibt es zahlreiche Verbände, deren Mitglieder "auch Coaching"
anbieten, die Verbände selbst aber auf Training, Verkauf, Beratung, Therapie
usw. fokussiert sind. Zum Teil ist darin eine Nachwirkung des Umstands zu
sehen, dass Coaching oft nicht klar genug definiert und von anderen
Disziplinen unterschieden wurde bzw. wird.

Mittel- bis langfristig kann hier eine Besserung der Situation erwartet
werden. Der Deutsche Bundesverband Coaching e.V. (DBVC) - Initiator eines
Roundtables der Coaching-Verbände - hat mit dem in diesem Jahr in der
vierten, erweiterten Auflage erscheinenden Coaching-Kompendium "Coaching als
Profession" Coaching unterscheidbar definiert und Grundlagen für eine
seriöse Coaching-Praxis vorgelegt.

Trends
Von 2009 bis 2011 ist der Anteil fremdsprachiger Coachings (überwiegend
Englisch) von 4,3 auf 20 Prozent gestiegen. Der deutsche Coaching-Markt
stellt sich damit offenbar zunehmend auf die Bedingungen in einem
globalisierten Markt ein.
Gleichzeitig gibt es aber durchaus Trends zur Lokalisierung, da Coaching
zunehmend auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs),
öffentlichen Behörden, Bildungsträgern, Krankenhäusern, Schulen,
Universitäten uvm. nachgefragt wird. In fast allen größeren Unternehmen ist
Coaching bereits ein fester Bestandteil der Personalentwicklung. Nun öffnet
sich auch der KMU-Sektor, in dem 80 % der Arbeitsplätze beheimatet sind,
zunehmend dem Coaching. Aufgrund dieser Impulse kann daher von einem
weiteren Marktwachstum ausgegangen werden.

Fazit
Nicole Bußmann, Chefredakteurin von managerSeminare, fasste im Juli 2012
nach einer von managerSeminare durchgeführten Umfrage als Prognose zusammen:
"Coaching scheint sich zu einer Art Megatrend der Weiterbildung zu
entwickeln!" Auch die hier vorgestellten Zahlen und Fakten deuten daraufhin.
(aw/cr)

Quellen & nützliche Links

ICF Global Coaching Study 2012
dy-ExecutiveSummary.pdf>

Global Coaching Survey 2008/2009
http://www.frank-bresser.com/europeancoachingsurveygerman.html

Marburger Coaching Studie 2009
http://www.uni-marburg.de/fb02/bwl01/forschung/pub-coaching

DBVC Coaching-Marktanalyse 2011
http://www.dbvc.de/veroeffentlichungen/coaching-marktanalyse.html

DBVC Coaching-Kompendium "Coaching als Profession"
http://www.dbvc.de/veroeffentlichungen/coaching-kompendium.html

Coaching-Umfrage Deutschland 2011


Coaching-Verbände im Coaching-Lexikon
http://www.coaching-lexikon.de/Coaching-Verb%C3%A4nde"

Quelle: Coaching-Newsletter von Christopher Rauen, 2012-09


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