Wer ein Buch zur Aufstellungsarbeit in der Jugendhilfe sucht und dabei auch hervorragende Vertiefungsgedanken in diesem Bereich vermittelt bekommen möchte hat hier ganau das richtige gefunden.
Es ist nicht nur ein Buch über aufstellung im Kontext der Jugendhilfe sondern bistet vor allem auch menschen die nicht jahrelange elderfahrung in diesem Bereich haben einen sehr guten Einblick in die Themen und nützliche Ansätze.
Wenn man die Ansätze und Techniken allerdings als in der öffentlichen Verwaltung TätigEr, also beispielsweise in einem Amt, einsetzen will so erfordert das sicher Mut - man wird aber durch die Beispiele hier auch besonders dazu ermutigt.
Eigentlich eine Gegenposition zu all jenen, die sagen, daß in Beratung Feld- und Fachkompetenz wichtig sei (allen voran Petzold). Hier geht es um prozeßorientierte Beratung, die mir vor allem dann sehr indiziert erscheint, wenn das beratene System grundsätzlich hohe Fachkompetenz hat, allerdings in Dynamik verstrickt ist.
Für die Bratung von BerufsanfängerInnen, oder um ein System, das Fachinput einfordert erstmal im Sinne der Kooperation zu pacen, gehe ich allerdings mit den Vertretern des Fach- und Feldkompetenzansatzes mit.
Dennoch ist es ein Manko wenn an dieses Buch nicht gelesen hat da es zu Virtuosität im Beratungsprozess (und zwar entgegen dem Titel nicht nur für Coaching sondern auch für Supervision nutzbar) wesentlich beiträgt.
Gut, wirklich gut - aber auch für (insbesondere: therapeutische) Einsteiger vielleicht etwas zu abgehoben, zu sehr auf - auch soziologischen - Metabetrachtungen unterwegs.
Wer aber die Thematik von verschiedenen Seiten bereits gut "drauf" hat und dazu mal was anderes lesen will, wird seine reine Freude haben.
Unwissenschaftlich - das aber im positiven Sinn: wer hardcore sucht dem seien die Bücher von Kernberg (et al.) empfohlen; hier liegt ein Buch vor das zwar nicht in die wissenschaftliche Tiefe geht aber einen guten Überblick für Betroffene und deren Angehörige, aber auch beispielsweise für Lebens- und SozialberaterInnen, Pflegepersonal, SozialarbeiterInnen, PadagogInnen, SozialpädagogInnen bietet.
Es ist das dünnste zu dem Thema das ich kenne aber eines meiner Lieblingsbücher:
wer Borderline aus einer echten Metaebene, nämlich aus spiritueller, kosmischer Sicht sehen will und keine Vorurteile gegen Rudolf Steiner und die Anthroposophie hat, wird so wie ich auch bei wiederholter Lektüre bereichert.
Borderline wird hier im Sinne einer "Inkarnationsstörung" (aber nix mit Hare Krishna...) auf der Ebene des Leib-Seele-Konfliktes erörtert.
Für KennerInnen hier eine weitere Differenzierung des - und teilweise Abweichung vom - Kernbergmodell. Nix für EinsteigerInnen aber gut für Menschen die bereits ein gutes Verständnis von den anerkannten Modellen haben und "weitergehen" wollen.
Wer also Kernberg diskutiert lesen will sollte rasch zugreifen.
Fortbildung in schriftlicher Form. Nicht unbedingt für Lernende (es sei denn zur guten Vertiefung) aber speziell auch für all jene, die veilleicht schon ganz lange SupervisorInnen sind und eben wieder mal Kenntnisse, Gedanken etc. auffrischen möchten.
Gut geschriebenes Buch; als humanistisch-analytisch orientierter Therapeut schreibt Johnson sehr gut nachvollziehbar. Nicht zu klinisch, menschlich, verständlich.
Wer sich schon öfter mal gedacht hat daß Deutungen in einer psychodynamisch fundierten Therapie doch nicht nur das Mitteilen von Weisheiten oder Vermitteln von Realität sind sondern ein interaktioneller Prozeß um Wirklichkeit und (therapeutische) Beziehung gemeinsam neu zu konstruieren und zu erleben, der/die wird dieses Buch so gerne lesen wie ich.